Erste Schritte nach dem Hochwasser
Nach einem Wasserschaden am Fahrzeug ist schnelles und sorgfältiges Handeln entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um Ihr Auto vor langfristigen Schäden zu schützen. Von der Trocknung des Fahrzeugs bis zur gründlichen Reinigung der betroffenen Bauteile – ich zeige Ihnen, warum schnelles Eingreifen, vor allem bei verschmutztem Wasser, unerlässlich ist und was dabei zu beachten ist.
- Fahrzeug nach den ersten Säuberungsmaßnahmen so schnell wie möglich trocknen lassen (z.B. durch eine Fachwerkstatt), um Folgeschäden zu minimieren.
- Fotos oder Videos zu Beweiszwecken vom Fahrzeug erstellen, Schäden durch Gutachter dokumentieren lassen
- Teppiche und Innenausstattung nach Ausbau mit einem Hochdruckreiniger von Schlamm und Schmutzwasser säubern (wenn möglich).
- Fahrwerk und besonders die Bremsanlage gründlich reinigen, um die Funktionsfähigkeit zu erhalten.
Warum ist das wichtig? Wenn Wasser oder Schlamm in das Fahrzeug eindringen, können verschiedene Teile wie die Innenausstattung, die Elektrik, Instrumente, der Motor, das Getriebe, das Differential und auch die Lenkung beschädigt werden. Dabei spielt es eine Rolle, ob es sich um schlammiges oder klares Wasser handelt. Insbesondere bei verschmutztem Wasser ist schnelles Handeln entscheidend, da es oft sehr aggressiv ist. Eine Lederausstattung hält beispielsweise einer Verschmutzung mit Schlammwasser oft besser stand als eine Stoffausstattung.
Welche Teile des Fahrzeugs sind betroffen
Klassiker-Experte und Sachverständiger Christian Kletzer: „Zunächst zeigt sich eine beschleunigte Korrosion optisch an allen unbehandelten oder unzureichend geschützten Metalloberflächen. Besonders betroffen sind Achsbauteile, Gestänge, Verschraubungen, Schellen, Seilzüge und Riemenscheiben.
Je nach Wasserstand kann das Wasser auch in das Auspuffsystem und manchmal sogar in den Brennraum eindringen, was zu möglichen Motorschäden führen kann – selbst im Stillstand. Zudem kann Wasser durch den Luftfilter, die Kurbelgehäuseentlüftung oder den Ölmessstab ins Fahrzeug gelangen.
Als Trägermaterialien für die Innenverkleidung werden oft Presspappe verwendet, die bei Kontakt mit Wasser aufquillt und sich verzieht. Polster, Teppiche und Dämmstoffe neigen zu Schimmelbildung, was zu unangenehmen Gerüchen führt. Außerdem können Dämmstoffe verklumpen und ihre Dämmwirkung verlieren.“
Wichtig: Der Motor sollte vorerst nicht gestartet werden, um einen sogenannten Wasserschlag zu verhindern! Dieser tritt auf, wenn Wasser in den Brennraum gelangt ist und der Kolben beim Erreichen des oberen Totpunkts gegen das Wasser stößt, da es nicht komprimiert werden kann. Dies kann erhebliche Schäden am Kurbeltrieb verursachen.