Die Zukunft der Oldtimer Rallyes – Was bewegt die jungen Leute?

Oldtimer-Rallyes lieben wir – doch wie begeistern wir die Generation 20–40? Zwischen hohen Startgebühren und Stoppuhren entdecken viele Events gerade neue Wege: Familienflair statt Eliterennen, Design & Story statt Technikdogma, kreative Challenges statt Wertungsstress. Junge Fahrer und Fahrerinnen, faire Preise, guter Kaffee – so bleibt die Seele der Szene erhalten und gewinnt frische Fans.
Oldtimer-Rallyes sind ein Klassiker – leider oft für die falsche Generation. Während ältere Enthusiasten die Strecken beherrschen, bleibt jungen Leute eher die Zuschauerrolle am Straßenrand, abgeschreckt von hohen Startgeldern und starren Reglements. Doch die Szene rührt sich: Veranstaltungen und Events locken mit Familienflair und urbanem Lifestyle vermehrt 20- bis 40-Jährige an. Was bewegt die jungen Leute wirklich, wie können Oldtimer-Rallyes und Events attraktiver für junges Publikum werden, ohne ihre Seele zu verlieren? Wichtige Stimmen aus der Oldtimer-Community sagen hier, was sich in Zukunft ändern könnte.
Familien-Events statt Eliterennen
Eine Geschäftsführerin einer Presseagentur organisiert solche Rallyes. Sie sagt: „Im Leben sind es immer die Zugänge, die zählen. Eltern können Kindern die Faszination für Oldtimer näherbringen – und genau das fördern wir.“ Diese Rallyes werden bewusst als Familienveranstaltung weiterentwickelt, was schnell zu Ausverkaufssituationen führte. „Wir haben einen wunderbaren Mix an Generationen geschaffen und einen hohen Frauenanteil unter den Fahrern – das macht mich als Veranstalterin besonders glücklich.“ Gemeinsame Erlebnisse schaffen Emotionen und Erinnerungen, sagt sie, und ziehen junge Leute an, ohne den Oldtimer-Geist zu opfern. Der Erfolg zeigt: Der Ansatz funktioniert, quer durch Österreich.
Design, Story, Gefühl: Was junge Menschen anspricht
Ein Oldtimer Influencer bringt frischen Wind in die Szene: „Junge Leute interessieren sich weniger für Technik, sondern für Design, Geschichte und das Gefühl, das ein altes Auto verspricht.“ Sein Event, organisiert mit einer Auktionsplattform, zieht alle vier bis sechs Wochen rund 100 Gäste an – die meisten unter 45, viele unter 30. „Ich sehe in meinem Umfeld immer mehr Interesse an diesem Lifestyle“, sagt der 27-Jährige.
Weg von der Stoppuhr: Kreative Wertungen mit Spaßfaktor
Doch Rallyes stoßen an Grenzen: „Zeitmessungen und Wertungsprüfungen zahlen nicht auf die Konten ein, die diese Generation schätzt – Lifestyle, Geschichte, Design.“ Statt Präzision schlägt er kreative Alternativen vor: „Ein Quiz zum eigenen Auto, ‘Schmuggler und Zöllner’, wo man eine Tasche versteckt, oder eine Strecke laufen und dann exakt nachfahren – das triggert Emotionen.“ Auch gutes Essen und Kaffeepausen seien für Jugendliche entscheidend. „Das Thema ist nicht irrelevant“, betont er, „es muss sich nur anpassen.“
Preishürde senken: Young-Driver-Felder & Sponsoring
Aber hohe Kosten bleiben ein Stolperstein. „Startgebühren plus Logis machen 10–50 % des Fahrzeugwerts von 5.000–25.000 Euro aus – junge Besitzer können nicht mithalten.“ Vorschlag: „Young Driver“-Felder mit ermäßigtem Preis, finanziert durch Sponsoren oder ältere Teilnehmer. „Fotobegeisterten ermöglicht das einen einfachen Einstieg.“
